7. Qualitätssicherungskonferenz

Am 1. und 2. Oktober 2015 fand mit rund 560 Teilnehmern die 7. Qualitätssicherungskonferenz des G-BA in Berlin statt. Ein großes Eröffnungsplenum und insgesamt 12 Parallelveranstaltungen widmeten sich diesmal schwerpunktmäßig dem Public Reporting und verschiedensten Aspekten der Qualitätsmessung und Interpretation von Daten.

Auf der Agenda standen zudem Gütekriterien für Qualitätsindikatoren – vor allem vor dem Hintergrund künftiger Vergütungsrelevanz – aber auch die Erfahrungen mit verbindlichen Strukturqualitätsanforderungen. Dr. Regina Klakow-Franck, für Qualitätssicherung zuständiges unparteiisches Mitglied des G-BA, betonte in ihrer Begrüßungsansprache „dass die gesetzlich verpflichtende Qualitätssicherung auf Basis von Richtlinien und Beschlüssen des G-BA entscheidend mit dazu beigetragen hat, in Deutschland ein flächendeckend gutes Qualitätsniveau bezogen auf einzelne Leistungen zu etablieren. Verbesserungspotenziale bestehen vor allem noch dort, wo stärke interdisziplinäre und sektorenübergreifende Zusammenarbeit geboten ist und Versorgungsengpässe in der Fläche ausgeschlossen werden müssen. Die Qualität der medizinischen Versorgung muss patientenorientiert weiterentwickelt werden, dies steht auch im Fokus der Qualitätsoffensive des Gesetzgebers. Der G-BA wird die neuen gesetzlichen Aufträge konstruktiv, d.h. orientiert am Nutzen für die Patientinnen und Patienten umsetzen. Ihre Umsetzung kann aufgrund der teilweise sehr kurzen Fristen jedoch nur schrittweise erfolgen“.

Mit den Auswirkungen von Big Data im Gesundheitswesen beschäftigte sich Prof. Dr. Christiane Woopen, die Vorsitzende des Deutschen Ethikrats in ihrem Eröffnungsvortrag. Neunzig Prozent aller heute erfassten Gesundheitsdaten aus Versicherungen, Gesundheitswesen, Handel und Apps sind digital und sie verdoppeln sich etwa alle 24 Monate. Diese Daten können von allen, die sie besitzen, in verschiedenster Hinsicht korreliert werden. Die Nutzung und Interpretation von Gesundheitsdaten ist längst zum Geschäftsmodell geworden und bringt neue Akteure auf den Plan, die den klassischen Leistungserbringern im Gesundheitswesen Steuerungsmöglichkeiten nehmen werden, so Woopen.

Einen Blick in die Welt des Public Reporting im Nachbarland Großbritannien ermöglichte Roger Taylor vom Dienstleister „Dr Foster – Intelligence in Healtcare/London“. Das Unternehmen publiziert seit Jahren vergleichende Qualitätsergebnisse der britischen Kliniken. Mittlerweile sieht man dort: Public Reporting beeinflusst kaum die Patientenentscheidung bei der Wahl des Krankenhauses, es kann jedoch erheblichen Einfluss auf das Verhalten der Leistungserbringer haben. Ärzte müssen allerdings in Interpretation und Analyse der Daten gut ausgebildet sein, um die Informationen auch wirklich nutzen zu können. Ist dies gegeben, könne dies am Ende mehr für die Versorgungssteuerung bringen als finanzielle Anreize, so Taylor.

Der zweite Tag der Veranstaltung widmete sich den Ergebnissen der externen stationären Qualitätssicherung und diskutierte sie an Beispielen. Im Qualitätsreport 2014 sind die Ergebnisse zusammengefasst und auch in gedruckter Form verfügbar.

Plenumsvorträge am 1. und 2. Oktober 2015

  • Eröffnung, Begrüßung(PDF 167,06 kB)
    Dr. Regina Klakow-Franck
  • Grußwort Bundesministerium für Gesundheit(PDF 50,80 kB)
    Ingrid Fischbach, Parlamentarische Staatssekretärin
     
  • Big Data im Gesundheitswesen – Hoffnungsträger oder Irrweg?
    Prof. Dr. Christiane Woopen, Cologne Center for Ethics, Rights, Economics and Social Sciences of Health (CERES) – Universität zu Köln

     
  • Public reporting: the promise and the pitfalls
    Roger Taylor, Dr Foster – Intelligence in Healthcare, London

     
  • Stand und Perspektiven der externen stationären Qualitätssicherung
    Prof. Dr. Joachim Szecsenyi, AQUA – Institut für angewandte Qualitätsförderung und Forschung im Gesundheitswesen
    Dr. Heinz-Jürgen Adomeit, Ärztekammer Westfalen-Lippe

     

Dr. Regina Klakow-Franck

Ingrid Fischbach, Parlamentarische Staatssekretärin

Prof. Dr. Christiane Woopen

Roger Taylor

Foto: Roger Taylor, Prof. Dr. Christiane Woopen, Ingrid Fischbach und Dr. Regina Klakow-Franck

Foto: Publikum

Foto: Menschen beim Stehempfang

Foto: Dr. Heinz-Jürgen Adomeit, Renate Höchstetter, Dr. Regina Klakow-Franck und Prof. Dr. Joachim Szecsenyl
© Georg J. Lopata/G-BA

Weiterführende Informationen

Pressemitteilung vom 1. Oktober 2015

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