Meldung | Metho­den­be­wer­tung, Zahn­ärzt­liche Behand­lung

Unterkiefer-​Protrusionsschiene: G-BA regelt zahn­ärzt­liche Details für Verord­nung

Berlin, 7. Mai 2021 – Um Pati­en­tinnen und Pati­enten mit obstruk­tiver Schlaf­apnoe – wieder­holten Atem­aus­set­zern beim Schlafen – künftig optimal mit einer Unterkiefer-​Protrusionsschiene behan­deln zu können, wird medi­zi­ni­sche wie zahn­me­di­zi­ni­sche Kompe­tenz benö­tigt. Die Details der zahn­ärzt­li­chen Aufgaben hat der Gemein­same Bundes­aus­schuss (G-BA) in seinem aktu­ellen Beschluss gere­gelt. Die Ände­rungen der Behand­lungs­richt­linie bauen auf dem G-​BA-Beschluss vom 20. November 2020 auf, mit dem die Unterkiefer-​Protrusionsschiene als neue Behand­lungs­me­thode für gesetz­lich Versi­cherte in den Leis­tungs­ka­talog aufge­nommen wurde. Sobald die Abrech­nungs­zif­fern sowohl für die vertrags­ärzt­liche als auch die vertrags­zahn­ärzt­liche Versor­gung vorliegen, kann die Schiene verordnet werden. Das wird voraus­sicht­lich ab dem dritten Quartal 2021 der Fall sein. Die bereits mit dem November-​Beschluss skiz­zierte Zeit­schiene steht nach wie vor, sofern das Bundes­mi­nis­te­rium für Gesund­heit den Beschluss nicht bean­standet.

Inein­an­der­greifen von ärzt­li­chem und zahn­ärzt­li­chem Handeln

Die schlaf­me­di­zi­ni­sche Empfeh­lung, eine Unterkiefer-​Protrusionsschiene in der Therapie der Schlaf­apnoe einzu­setzen, liegt bei den nieder­ge­las­senen Ärztinnen und Ärzten. Die Verord­nung kommt in Frage, wenn die Über­druck­the­rapie mit einer Atem­maske nicht erfolg­reich einge­setzt werden kann. An die Empfeh­lung schließt sich eine zahn­ärzt­liche Unter­su­chung an, bei der Kontra­in­di­ka­tionen wie Kiefer­ge­lenks­stö­rungen auszu­schließen sind. Liegen keine Kontra­in­di­ka­tionen vor, nimmt die Zahn­ärztin oder der Zahn­arzt für die Anfer­ti­gung der Schiene einen Abdruck von Ober- und Unter­kiefer. Nach diesem Modell wird die Schiene von Zahn­tech­ni­ke­rinnen und Zahn­tech­ni­kern ange­fer­tigt. Anschlie­ßende Aufgabe der Zahn­ärz­tinnen und Zahn­ärzte ist es, die Schiene auf den indi­vi­du­ellen Protru­si­ons­grad einzu­stellen. Ob die Schiene bei der Behand­lung der Atem­aus­setzer wirkt, kontrol­lieren die behan­delnden Ärztinnen und Ärzte.

Wie wirkt eine Unterkiefer-​Protrusionsschiene?

Die zwei­tei­lige verstell­bare Schiene wird während des Schla­fens auf den Zähnen getragen und drückt den Unter­kiefer sanft nach vorne. Die Muskeln bleiben stabil und die Atem­wege offen.


Beschluss zu dieser Meldung

Behand­lungs­richt­linie: Unter­kie­fer­pro­tru­si­ons­schiene bei obstruk­tiver Schlaf­apnoe