Pres­se­mit­tei­lung | Inno­va­ti­ons­fonds

Versor­gungs­for­schungs­pro­jekt erprobte erfolg­reich webba­siertes Erst­ein­schät­zung­s­tool SmED in der ambu­lanten Notfall­ver­sor­gung

Berlin, 19. Januar 2024 – In stei­gendem Maße wenden sich auch Versi­cherte mit nicht dring­li­chem oder weniger schwer­wie­gendem Behand­lungs­be­darf an Notauf­nahmen in Kran­ken­häu­sern. Um bereits in der ambu­lanten Notfall­ver­sor­gung der Kassen­ärzt­li­chen Verei­ni­gungen zu einer bedarfs­ge­rechten Steue­rung beizu­tragen und somit die Notauf­nahmen der Kran­ken­häuser zu entlasten, erprobte ein vom Inno­va­ti­ons­aus­schuss beim Gemein­samen Bundes­aus­schuss (G-BA) geför­dertes Versor­gungs­for­schungs­pro­jekt ein struk­tu­riertes Erst­ein­schät­zungs­ver­fahren inklu­sive des webba­sierten Tools SmED. Die Ergeb­nisse des nun erfolg­reich abge­schlos­senen Projektes werden vom Inno­va­ti­ons­aus­schuss unter anderem an das Bundes­mi­nis­te­rium für Gesund­heit (BMG) weiter­ge­leitet. Das BMG wird gebeten, die Ergeb­nisse bei der geplanten Neuord­nung der Notfall­ver­sor­gung mittels Gemein­samer Notfall­leit­stellen und Inte­grierter Notfall­zen­tren zu berück­sich­tigen.

DEMAND – Imple­men­tie­rung einer stan­dar­di­sierten Erst­ein­schät­zung als Basis eines Demand Manage­ments in der ambu­lanten Notfall­ver­sor­gung

Versi­cherte mit akuten gesund­heit­li­chen Beschwerden stehen in der ambu­lanten Versor­gung zwei Wege zu einer Kontakt­auf­nahme mit einem Notdienst zur Verfü­gung: Tele­fo­nisch über die zentrale Rufnummer 116117 sowie über Notdienst­praxen bezie­hungs­weise soge­nannte Gemein­same Tresen der Kassen­ärzt­li­chen Verei­ni­gungen (KVen). Das Projekt DEMAND hat für diese Kontakt­stellen ein stan­dar­di­siertes Erst­ein­schät­zungs­ver­fahren erprobt, maßgeb­lich unter Einsatz des webba­sierten Tools SmED (Struk­tu­rierte medi­zi­ni­sche Erst­ein­schät­zung in Deutsch­land). Das Fach­per­sonal in diesen Kontakt­stellen wird dabei unter­stützt, die Hilfe­su­chenden bedarfs­ge­recht beispiels­weise dem Rettungs­dienst, einer ambu­lanten Behand­lung oder tele­fo­ni­schen ärzt­li­chen Bera­tung zuzu­teilen.

Die Analyse der Kran­ken­kas­sen­daten hat gezeigt, dass bei Anwen­dung der struk­tu­rierten Erst­ein­schät­zung weniger Versi­cherte die statio­nären Notauf­nahmen aufge­sucht haben, sondern ambu­lant versorgt werden konnten. Die Prozes­s­eva­lua­tion ergab zwar auch, dass die im Projekt DEMAND erprobte Vorge­hens­weise nicht bei allen Pati­en­tinnen und Pati­enten anwendbar war und SmED die Dring­lich­keit einer medi­zi­ni­schen Behand­lung insge­samt höher einschätzte als die Anwen­denden: Dennoch scheint das Verfahren eine Option für eine struk­tu­rierte Erst­ein­schät­zung zu sein. Aus den Unter­schieden zwischen den KVen hinsicht­lich der Auswir­kungen des Verfah­rens könnten mögli­cher­weise Best Practice-​Erkenntnisse zur Umset­zung gewonnen werden. Deshalb werden die Ergeb­nisse vom Inno­va­ti­ons­aus­schuss mit der Bitte um Berück­sich­ti­gung an verschie­dene Akteure weiter­ge­leitet. Neben dem BMG wird die Kassen­ärzt­liche Bundes­ver­ei­ni­gung adres­siert: Sie wird gebeten zu prüfen, inwie­weit die Ergeb­nisse die einheit­liche Umset­zung des Gesetzes für schnelle Termine und bessere Versor­gung (Terminservice-​ und Versor­gungs­ge­setz, TSVG) unter­stützen können. Die Rück­mel­dungen wird der Inno­va­ti­ons­aus­schuss auf seiner Website veröf­fent­li­chen.

Weitere Details im Beschluss und im Ergeb­nis­be­richt

Weiter­füh­rende Infor­ma­tionen

Infor­ma­tionen zur Arbeit des Inno­va­ti­ons­aus­schusses finden Sie auf der Website des Inno­va­ti­ons­aus­schusses. Sämt­liche Ergeb­nis­be­richte der bislang abge­schlos­senen Projekte sowie die Beschlüsse des Inno­va­ti­ons­aus­schusses sind eben­falls auf der Website veröf­fent­licht: Beschlüsse