Pressemitteilung | Innovationsfonds

Innovationsausschuss gibt Erkenntnisse zur außerklinischen Intensivpflege weiter

Berlin, 19. November 2025 – Der Innovationsausschuss beim Gemeinsamen Bundesausschuss hat heute die gezielte Weitergabe von Projektergebnissen zur außerklinischen Intensivpflege beschlossen: Dank des Projektes ATME liegt eine Beschreibung und Analyse der Versorgungsstrukturen, Krankheitsverläufe und Bedarfe von beatmeten und/oder tracheotomierten Menschen vor. Die gewonnenen Einblicke sind von besonderer Relevanz, weil der Gesetzgeber den Leistungsanspruch auf außerklinische Intensivpflege im Jahr 2020 neu geregelt hatte. Aufbauend auf den gesetzlichen Regelungen definierte der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) die Details. Der Innovationsausschuss leitet die nun vorliegenden Erkenntnisse entsprechend auch an den G-BA weiter. Die Projektempfehlungen können eine Grundlage für zukünftige Weiterentwicklungen und Verbesserungen der Versorgungsprozesse sein.

Einblicke in die Versorgungssituation von Menschen mit außerklinischer Intensivpflege

Außerklinische Intensivpflege ist ein komplexes, individuell abzustimmendes Leistungsangebot für Menschen, bei denen täglich das Risiko für lebensbedrohliche gesundheitliche Krisen besteht. Das Versorgungsforschungsprojekt ATME hat sich auf die Situation von beatmeten und/oder tracheotomierten Menschen konzentriert. Denn eines der Hauptziele der gesetzlichen Änderungen bestand darin, das sogenannte Weaningpotenzial (Entwöhnungspotenzial) von einer Beatmung besser auszuschöpfen.

Das Projekt hat zur Beantwortung seiner Forschungsfragen verschiedene Zielgruppen (Pflegeeinrichtungen, Betroffene und deren Angehörige, Zentren für außerklinische Beatmung) befragt sowie demografische und versorgungsspezifische Routinedaten der Krankenkassen analysiert. Festgestellt wurde anhand der Routinedaten unter anderem, dass die große Mehrheit der beatmeten und/oder tracheotomierten Patientinnen und Patienten in der eigenen Häuslichkeit versorgt wird. Die Befragungsergebnisse zeigten: Menschen mit außerklinischer Intensivpflege bzw. ihre Angehörigen wünschten sich als persönliche Therapieziele am häufigsten, eine bestmögliche Lebensqualität zu erreichen sowie den „Ist-Zustand“ zu erhalten. Sie waren im Vergleich mit allen anderen befragten Zielgruppen mit der pflegerischen, therapeutischen und hilfsmitteltechnischen Versorgung am zufriedensten. Eines der Hauptziele des Gesetzgebers, Weaningpotenziale besser auszuschöpfen, sahen die befragten Pflege(fach)kräfte überwiegend als erfüllt an.

Details im Beschluss und Ergebnisbericht

Aufgrund der Relevanz des Themas gibt es weitere Förderprojekte zur außerklinischen Intensivpflege: PriVENT, T-CABS und TrachCare. Die Projekte SAVENT, OCONIV und OptiNIV sind bereits abgeschlossen.

Hintergrund

Nähere Informationen zu den Aufgaben des Innovationsausschusses beim Gemeinsamen Bundesausschuss bei der Förderung von Projekten sind auf seiner Website zu finden.