Pressemitteilung | Innovationsfonds

Drei Innovationsausschuss-Projekte abgeschlossen: mehr Prävention im Alter, weniger Infektionen auf Intensivstationen und familiengerechtere Nachsorge bei Krebs

Berlin, 19. November 2025 – Die Ergebnisse von drei weiteren vom Innovationsausschuss geförderten Projekten liegen vor und werden aufgrund ihrer Relevanz für eine bessere Versorgung oder für zukünftige Forschungsvorhaben auch gezielt an ausgewählte Akteure der Gesundheitsversorgung weitergeleitet. In einem Projekt wurde ein neuer präventiver Ansatz erprobt, um bei älteren Menschen möglichst lange die körperliche Leistungsfähigkeit zu erhalten. Ein Versorgungsforschungsprojekt befasste sich mit einer alternativen Strategie zur Vermeidung von Neuinfektionen auf Intensivstationen. Ein weiteres Versorgungsforschungsprojekt untersuchte eine familiengerechtere Nachsorge bei Kindern oder Jugendlichen mit einer Krebserkrankung.

Funktions- und Bewegungsverlust durch häusliches Selbsttraining im Alter vorbeugen

Mit zunehmendem Lebensalter nehmen Körperkraft und Funktionalität allmählich ab. Häufig werden die Betroffenen unselbständiger und sind auf Hilfe angewiesen. Das Projekt PromeTheus hat ein Interventionsprogramm überprüft, das Funktions- und Mobilitätseinbußen bei (vor)gebrechlichen älteren (≥ 70 Jahre) und zu Hause lebenden Menschen verhindern soll. Der Aufbau der zuerst regelmäßigen physiotherapeutischen Hausbesuche sowie die Inhalte und Materialien für das häusliche Selbsttraining wurden von den Studienteilnehmerinnen und -teilnehmern positiv beschrieben. Da die Versorgung einer stetig älter werdenden Bevölkerung von großer gesundheitspolitischer Bedeutung ist, leisten die vorliegenden Projektergebnisse aus Sicht des Innovationsausschusses bereits einen ersten Beitrag für Verbesserungen, auch wenn eine Empfehlung zur breiteren Umsetzung noch nicht ausgesprochen werden kann. Das Projekt plant nach drei Jahren weitere Datenerhebungen zur längerfristigen Wirkung. Weitere Ergebnisse zur Optimierung der Versorgung von älteren Menschen mit Gebrechlichkeit sind ggf. aus dem Projekt PRÄP-GO zu erwarten.

Details im Beschluss und Ergebnisbericht

Infektionen mit multiresistenten Erregern auf Intensivstationen vermeiden

Um die Übertragung von Infektionserregern und die Ausbreitung der steigenden Anzahl multiresistenter Erreger (MRE) zu verhindern, werden die infizierten Personen in der Regel isoliert. Allerdings gibt es keine schlüssigen Studien, die den Nutzen dieser Strategie belegen. Das Versorgungsforschungsprojekt SIMON-Studie hat eine alternative Präventionsstrategie auf 39 Intensivstationen implementiert und mithilfe einer multizentrischen Zeitreihenanalyse in Bezug auf Neuinfektionen mit bestimmten MRE evaluiert. Es konnte mit dem Projekt zwar noch nicht gezeigt werden, dass die alternative Präventionsstrategie genauso gut ist wie die übliche – dennoch können die gewonnenen Erkenntnisse für zukünftige Forschungsvorhaben nützlich sein.

Details im Beschluss und Ergebnisbericht

Nachsorge bei Krebserkrankung eines Kindes familiengerechter gestalten

Eine Krebserkrankung bei Kindern und Jugendlichen hat für die ganze Familie gravierende Folgen. Um die Auswirkungen auf den Alltag sowie Spätfolgen so gering wie möglich zu halten, ist die Nachsorge nach der akuten Behandlung eminent wichtig. Das Projekt FamKi-onko-V lieferte – trotz methodischer Einschränkungen bezüglich der Belastbarkeit der Ergebnisse – wichtige Erkenntnisse zur Versorgungssituation, den Unterstützungsbedarfen, dem Inanspruchnahmeverhalten und den Belastungen in der Nachsorge nach Abschluss der akutmedizinischen Krebsbehandlung. Diese Erkenntnisse können dazu beitragen, die Nachsorge zu verbessern und im Sinne der ganzen Familie bedarfsgerecht zu gestalten.

Details im Beschluss und Ergebnisbericht

Hintergrund

Sämtliche Ergebnisberichte der bislang abgeschlossenen Projekte sowie die Beschlüsse des Innovationsausschusses sind auf der Website veröffentlicht: Beschlüsse