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Erprobung der Traktionstherapie bei Induratio Penis Plastica (IPP) – wissenschaftliche Studienleitung steht fest

Berlin, 26. August 2025 – In Kürze beginnt im Auftrag des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA) eine Erprobungsstudie zur Traktionstherapie bei Induratio Penis Plastica (IPP). Die Universität Münster wird dafür die wissenschaftliche Studienleitung übernehmen. Mit dem Zuschlag endet das vorausgehende Ausschreibungsverfahren.

Als unabhängige wissenschaftliche Institution (UWI) wird die Universität Münster nun das Studienprotokoll erstellen, geeignete Studienzentren auswählen und nach Datenauswertung den Abschlussbericht verfassen. Die Ergebnisse sollen dem G-BA eine abschließende Nutzenbewertung der neuen Behandlungsmethode ermöglichen.

Worum geht es bei der Methode?  

Die IPP ist eine Erkrankung der Bindegewebsschicht des Penis. In der akuten Phase kommt es nach Entzündungsprozessen im Gewebe zu einer überschießenden Narbenbildung und dadurch zu einer allmählichen Verformung des Penis. Die Sexualfunktion und die psychische Gesundheit können dadurch erheblich beeinträchtigt werden. Eine neue konservative Behandlungsmöglichkeit ist die Traktionstherapie. Dabei wird der Penis mithilfe eines Traktionsgeräts zur Selbstanwendung mechanisch gestreckt. Diese mechanische Streckung soll zu einer Remodellierung des Bindegewebes führen und die Krümmung reduzieren.

Ziel der Studie

Die geplante randomisiert-kontrollierte Erprobungsstudie soll prüfen, ob bei erwachsenen Patienten mit behandlungsbedürftiger IPP die Traktionstherapie mit einem Stangen-Expander-System, durchgeführt über mindestens 3 Monate, im Vergleich zu keiner Behandlung die mit der Erkrankung assoziierte Symptomatik verbessert. Die Vorarbeiten zur Studie beginnen in den nächsten Wochen. Die Studie ist mit einer Laufzeit von 3,5 Jahren geplant.


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