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Quali­täts­re­port 2012: Bundes­weit hohes Quali­täts­ni­veau in Kran­ken­häu­sern – Verbes­se­rungs­po­ten­zial aber noch nicht ausge­schöpft

Berlin, 19. September 2013– Der Gemein­same Bundes­aus­schuss
(G-BA) hat am Donnerstag in Berlin die Veröf­fent­li­chung des Quali­täts­re­ports 2012 beschlossen. Der seit elf Jahren erschei­nende Report bietet einen umfas­senden Über­blick über die bundes­weite Behandlungs-​ und Ergeb­nis­qua­lität zu ausge­wählten medi­zi­ni­schen und pfle­ge­ri­schen Leis­tungen in Kran­ken­häu­sern.

Insge­samt wurden im Erfas­sungs­jahr in 1658 Kran­ken­häu­sern mehr als 4 Millionen Daten­sätze zu 464 Quali­täts­in­di­ka­toren erhoben. Das gesetz­lich verpflich­tende Verfahren umfasst 30 verschie­dene Leis­tungs­be­reiche, die der G-BA fest­legt. Die Ergeb­nisse von 289 der 464 Indi­ka­toren müssen ab diesem Jahr jähr­lich von den Kran­ken­häu­sern veröf­fent­licht werden.

Für das Jahr 2012 wurden unter anderem die Ergeb­nisse der Versor­gung von Früh- und Reif­ge­bo­renen (Geburts­hilfe und Neona­to­logie), Trans­plan­ta­tionen, Hüft- und Knie-​Totalendoprothesen sowie kathe­terge­stützte Eingriffe an Herz­kranz­ge­fäßen und Herz­klappen unter­sucht. Erst­mals ist im vorlie­genden Report ein Kapitel zu Infek­tionen im zeit­li­chen Zusam­men­hang mit einer statio­nären oder ambu­lanten Behand­lung (noso­ko­miale Infek­tionen) enthalten.

„Trans­pa­renz schafft Vertrauen. Zusam­men­fas­send betrachtet haben die deut­schen Kran­ken­häuser auch im Jahr 2012 erneut ihre große Leis­tungs­fä­hig­keit und ein hohes Quali­täts­ni­veau unter Beweis gestellt. Im Vergleich mit den Ergeb­nissen des Jahres 2011 weisen 57 Indi­ka­toren auf eine Verbes­se­rung der Versor­gung hin. Erfreu­li­cher­weise hat sich insbe­son­dere die Zahl der noso­ko­mialen Infek­tionen bei Neuge­bo­renen verrin­gert. Aller­dings haben sich die Ergeb­nisse zu 21 Indi­ka­toren im Vorjah­res­ver­gleich rech­ne­risch auffällig verschlech­tert. Ob und welche quali­ta­tiven Mängel damit verbunden sind, wird im struk­tu­rierten Dialog mit den einzelnen Kran­ken­häu­sern aufge­klärt werden“, sagte Dr. Regina Klakow-​Franck, unpar­tei­isches Mitglied im G-BA und Vorsit­zende des Unter­aus­schusses Quali­täts­si­che­rung.

Mit auffäl­ligen Kran­ken­häu­sern werden als ein fester Bestand­teil des Verfah­rens im Rahmen des soge­nannten struk­tu­rierten Dialogs beispiels­weise konkrete Ziel­ver­ein­ba­rungen zur Behe­bung quali­ta­tiver Mängel geschlossen.

„Auch in metho­di­scher Hinsicht wird die statio­näre externe Quali­täts­si­che­rung konti­nu­ier­lich weiter­ent­wi­ckelt“, betonte Klakow-​Franck. „So wurde die Risi­ko­ad­jus­tie­rung der Indi­ka­toren konse­quent voran­ge­trieben, um valide und faire Quali­täts­ver­gleiche zu ermög­li­chen. Zudem verwenden wir immer häufiger wenn möglich, vorhan­dene Routi­ne­daten. Das ist ein aktiver Beitrag zur Entbü­ro­kra­ti­sie­rung.“

Erstellt wird der Quali­täts­re­port durch das Göttinger Institut für ange­wandte Quali­täts­för­de­rung und Forschung im Gesund­heits­wesen GmbH (AQUA-​Institut/Insti­tu­tion nach § 137a SGB V), das im Auftrag des G-BA die kommen­tierten Ergeb­nisse von 14 Bundes­fach­gruppen zusam­men­fasst. Diese werden von Exper­tinnen und Experten gebildet, die die Verfahren der externen statio­nären Quali­täts­si­che­rung bera­tend begleiten.

Der aktu­elle Quali­täts­re­port kann ab Mitte Oktober unter

https://www.sqg.de/themen/quali­ta­ets­re­port/index.html

abge­rufen oder als Druck­ex­em­plar bestellt werden. Weitere Details werden bei der Quali­täts­si­che­rungs­kon­fe­renz des G-BA am 14. und 15. Oktober in Berlin vorge­stellt. Die Veran­stal­tung zählt zu den zentralen Foren für das Thema medi­zi­ni­sche und pfle­ge­ri­sche Quali­täts­si­che­rung in Deutsch­land.

Das AQUA-​Institut ist ein wissen­schaft­li­ches Dienst­leis­tungs­un­ter­nehmen, spezia­li­siert auf Quali­täts­för­de­rungs­pro­jekte im Gesund­heits­wesen. AQUA unter­stützt den G-BA bei der Umset­zung der externen statio­nären Quali­täts­si­che­rung.